Projekt: Reparatur und Änderung von AS-K16 -Tragflügeln

Diese AS-K16 hat bei einem Unfall mehrere Holmbrüche erlitten und muss vor dem Wiederaufbau sehr genau nach verdeckten Schäden, besonders im Holmwurzelbereich, untersucht werden. Im Anschluss an die Suche nach Aufschluss gebenden Lackrissen wird der Lack zur genaueren Beobachtung entfernt. An beiden Flügeln sind im Wurzelbereich einige Beplankungsschäden und kleinere Rippenbrüche zu beheben.

Nun wird der zerstörte Holm des rechten Tragflügels neu aufgebaut. Bei der Reparatur soll die vom Hersteller optional angebotene Möglichkeit einer Flügeltrennstelle am Querruderanfang berücksichtigt werden. Daher wird das neue Holmstück gleich mit den nötigen Änderungen hergestellt und an den Innenflügel angeschäftet. Beim linken Tragflügel war der Holm in diesem Bereich noch intakt, so dass hier nur die Verstärkungen verleimt werden müssen. Nach Aufnahme des Holm-Maßprotokolls und dem Verkleben der GFK-Taschen an der Trennstelle kann an beiden Flügeln die Holmvorderseite beplankt werden.

Die Holme der Ansteckflügel sind durch die zusätzlichen Holmstummel und eine in einigen Punkten geänderte Bemaßung so stark verändert, dass sich eine Verwendung der Originalfragmente nicht lohnt. Sie werden komplett neu gefertigt. Die Bilder zeigen nacheinander das Verleimen der Holmlamellen, die fertig gehobelten Ober- und Untergurte, das Verleimen der Füllklötze in der Holmschablone und die fertigen Holme, fertig zum Verleimen der zweiten Beplankung.

Die Befestigung der Holmstummelbeschläge erfolgt mit Rohrnieten. Zur Gewährleistung einer gleichmäßigen Kraftübertragung ist eine exakte Lochleibung nötig. Dazu wird der Holm samt Beschlag an der Tischbohrmaschine fixiert und stufenweise aufgebohrt und aufgerieben. Nach dem Vernieten können die Gegenlager im entsprechenden Holmsteg des Innenflügels verklebt werden. Die Helling ist dabei so ausgerichtet, dass die Vorderseite des gesamten Holms eine Ebene bildet und die untere Kante fluchtet. Danach wird die Innenholmbeplankung ergänzt und die Bohrung für die Verbindungsbuchse gebohrt. Das Verkleben der beiden Buchsen schließt die Arbeiten am Holm ab.

Nun werden die fehlenden Flügelnasenrippen gebaut. Dafür werden aus Kostengründen verstellbare Vorrichtungen verwendet. Nachdem die Schäftrippen und die mit Beschlag versehenen Trennstellenrippen genau eingepasst und verleimt sind, werden die restlichen Rippen und Füllklötze angebracht. Der gesamte Bereich wird danach gestrakt, um eine gleichmäßige Oberfläche zum Verleimen der Beplankung zu gewährleisten.

Bedingt durch den für die Beplankungsstärke sehr engen Nasenradius ist das normale Vorbiegeverfahren (Wässern, Ziehen mit Nasenzwingen) aus verschiedenen Gründen nicht möglich: Der notwendige Zug würde die filigrane Nasenrippenkonstruktion bis zum Bruch deformieren und bei der Beplankung zwischen den Rippen einen enormen Einfall bewirken. Durch den Zug besteht zudem die Gefahr des Bruchs der Beplankung im Bereich des engsten Radius, da hier die größte Längenänderung zwischen Außen- und Innenseite auftritt. In der Serienfertigung wird die Beplankung daher aus 2x 1mm Sperrholz über Profilblöcken vorverleimt. Vom Flügel wird nun der genaue Umriss abgenommen und die Beplankung kann zugeschnitten, geschäftet und konserviert werden. Nach der Anfertigung diverser Zulagen und Gurtlager kann die Flügelnase fast ohne den Einsatz zerstörerischer Nägel und Tackerklammern verleimt werden.

Jetzt wird die Helling umgebaut und der Flügel in umgekehrter Lage fixiert, um den Rippenaufbau hinter dem Hauptholm zu ermöglichen. Für die Flügeltrennstelle werden auch hier wieder zusätzliche Rippen und Holme benötigt. Der Außenflügel wird komplett beplankt, daher sind hier schon jetzt die nötigen Einbauten von Beschlägen und Verkabelung vorzunehmen. Nach dem Beplanken werden die ebenfalls reparierten Querruder angebaut.

Der restliche Aufbau der Innenflügel mit teils reparierten, teils neu gebauten Rippen, der Endleiste und den Beplankungsfeldern hinter dem Holm schließt die Holzarbeiten ab. Das Bespannen und Lackieren wird vom Auftraggeber selbst ausgeführt.

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