Projekt: Reparatur eines Rollschadens an einem Pilatus P-2-Flügels

Bei der Kollision einer P-2 mit einem Motorsegler beim Ausrollen ist durch Propellerkontakt die rechte Flügelnase beschädigt worden. Auch die innere Rippenstruktur und die Kabelführung sind weitgehend zerstört.

Die an dieser Stelle ungefähr 5mm dicke Sperrholzbeplankung besteht aus vier Schichten Spruce-Lamellen, die wie in der damaligen Produktion auch, in Form verleimt werden müssen. Dazu wird ein Formklotz gefräst, über den Schicht für Schicht die gewässerten Lamellen zunächst gebogen und nach Trocknung dann verleimt werden. Die bei Sperrholz ungewöhnliche, gerade Anzahl Schichten ergibt sich, weil die innere Sperrschicht dicker ist als die Außenschichten und wegen des engen Nasenradius nicht in einem gebogen werden kann. Es entsteht ein extrem form- und beulstabiles Halbzeug.

Am Flugzeug werden nun im Schadensbereich die Reste der alten Beplankung, der zerstörten Rippen und des deformierten Kabelkanals entfernt und Stück für Stück ersetzt.

Die Beplankung wird noch genau besäumt, geschäftet, innenkonserviert und dann verleimt. Zusätzlich zur Leimung ist die Beplankung bei diesem Muster noch mit Leichtmetall(!)-Holzschrauben mit dem Holm verschraubt. Hierfür müssen die Löcher gebohrt und gesenkt werden.

Zum Abschluss der Arbeiten werden noch, wie beim restlichen Flügel auch schon geschehen, zwei extrem dünne Lagen Glasgewebe aufgebracht. Das schützt das relativ weiche Spruce-Holz vor Kerben, Rissen und Feuchtigkeit und ergibt eine homogene Oberfläche für den folgenden Lackaufbau.

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